Von allen mir bekannten Flowforms habe ich entsprechende Vergleichsdaten ermittelt und zusammengestellt. Das Hauptprofil und den Hauptkiel paßte ich dabei jeweils auf eine bestimmte Länge der Grundlinie des Profils an. Alle Maße beziehen sich in Prozent auf diese Grundlinie.
Diese Flowforms habe ich für den Vergleich mit den angegebenen Abkürzungen verwendet. Mir sind noch einige Flowforms oder ähnliche Drachen bekannt geworden, von denen ich aber keine Daten zur Verfügung habe.
Nachdem ich von allen Flowforms proportionale Skizzen angefertigt hatte, wurden aus den Skizzen die entsprechenden Daten ausgelesen und in der folgenden Tabelle angegeben. Diese Daten sind auch schon in der ersten Ausgabe veröffentlicht worden. Sie werden aber für weitere Vergleiche nicht mehr verwendet.
Um genauere Informationen zu den Flowforms zu haben, wurden die Daten für den Vergleich aus den Angaben in den Plänen berechnet. Gegenüber der ersten Ausgabe wird hier beim Vergleich immer das äußere Profil und der äußere Kiel verwendet.
Durch die angefertigten Skizzen lassen sich die einzelnen Flowforms direkt miteinander vergleichen. Dabei lassen sie sich in drei Kategorien einordnen. Bei einigen Flowforms sind diese Kategorien miteinander vermischt.
Flowforms basierend auf Jim Rowlands
Die Flowforms von Jim Rowlands zeichnen sich durch große Profilhöhe, gerader
Verlauf des Profils zur Schleppkante und schräger Leitkante des Kiels aus. Die
maximale Profilhöhe weist einen größeren Abstand zur Leitkante auf. Bei
einreihiger Waageanbindung kann bei stärkeren Wind der Drachen mehr Auftrieb
entwickeln und einen zu flachen Anstellwinkel zum Wind einnehmen. Dann besteht
die Gefahr, daß der Drachen durch Herunterdrücken der oberen Leitkante abstürzt.
Bei zweireihiger Waageanbindung kann der Anstellwinkel etwas verändert werden,
um diesem Effekt entgegen zu wirken. Ich persönlich hatte noch keine Probleme
mit dieser Art von Abstürzen bei der Flowform von Jim Rowlands gehabt.
Sutton Flowforms
Diese so benannten Flowforms sind meist mit 4 Kammern und 3 Kielen aufgebaut.
Der Profilverlauf ist über den gesamten Bereich gebogen, wobei die maximale
Profilhöhe weiter zur Leitkante orientiert ist. Die Kiele besitzen eine
senkrechte Leitkante und sind mit einer einreihigen Waagenanbindung versehen.
Durch den größten Auftrieb im vorderen Bereich des Profils ist ein zu flacher
Anstellwinkel kaum möglich, und der Drachen fliegt auch bei stärkeren Wind
noch recht ruhig.
Bei einigen Bauplänen scheint die maximale Profilhöhe zu groß und zu weit nach hinten gesetzt zu sein. Bei stärkeren Wind scheint es bei einigen Nachbauten zu unruhigem Flugverhalten und Abstürzen gekommen zu sein.
Flowforms mit geformter Schleppkante
Die geformte Schleppkante wird durch unterschiedliche Profile oder durch
veränderten Verlauf der Profile zur Schleppkante gebildet. Meistens sind die
äußeren Profile länger als die inneren. Bezogen auf das Normalprofil (eines der
inneren Profile) ist die maximale Profilhöhe weiter zur Schleppkante gesetzt.
Damit wird der Auftrieb auf die verlängerten Kammern angepaßt.
Werden alle Profile durch das Normalprofil ersetzt, so wird meist ein Aspekt Ratio von größer eins erreicht. Das würde für eine leistungsfähige Flowform sprechen, die zur Stabilisierung verlängerte Profile erhalten hat.
Grundlage für diese Untersuchung sind Informationen über Profile für Flugzeuge. Bei denen befindet sich die maximale Profilhöhe meistens bei 30 Prozent der Profillänge. Bei den Profilen der Flowforms wird der Abstand zwischen der Position der maximalen Höhe und der Schleppkante als 70 Prozent Profillänge angenommen. Entsprechend wird die theoretische Profillänge und die relative Proflhöhe berechnet. Es werden die berechneten Daten der Flowforms verwendet.
[ Index ] [ Inhalt ] [ Seitenanfang ] [ Folgeseite ]
©2015 Harald Prinzler